Ein Teil des Fassdaubenlagers © Andreas Scholz/Woodys.cc Ein Teil des Fassdaubenlagers © Andreas Scholz/Woodys.cc

eigentlich müsste ich diesen Artikel ja mit der Hand schreiben. Mit meiner neuen Füllfeder von Woody’s. Letzte Woche erst habe ich mein erstes Interview posten können (Hier zum Nachlesen), Andreas Scholz von Woody’s hatte sich neben seinem Haupt- und Nebenjob noch etwas Zeit dafür genommen, was mich sehr gefreut hat!

Vielleicht hast du ja das (eine) Foto auf Facebook oder Instagram gesehen, das ich von meiner Füllfeder bereits gepostet habe. Hier kommen noch ein paar davon, zusätzlich hat mir Andreas freundlicherweise ein paar Fotos aus seiner Werkstatt zukommen lassen. Ein kleiner Blick hinter die Kulissen sozusagen. Dass es sich bei jeder Füllfeder von Andreas um ein Unikat handelt sollte klar sein, aber der Form halber erwähne ich es hier gerne. So gut wie alle Parameter (mit einer oder zwei Ausnahmen) kann man schön in seinem Webshop einstellen.

Gut eingebettet und mit Echtheitszertifikat kommt die Füllfeder zu einem Gut eingebettet und mit Echtheitszertifikat kommt die Füllfeder zu einem

Und genau eine dieser Ausnahmen habe ich mir als “Eye-Catcher” bei meiner Füllfeder gewunschen, nämlich die Kappe in Querholzoptik. Wer das will, muss Andreas nur rechtzeitig (am Besten bei der Bestellung, da gibt es so ein “Anmerkung” oder “Nachricht” Feld) Bescheid geben, alles kein Problem! Auch den Schaft in Querholz oder zwei verschiedene Holztypen (Kappe/Schaft) ist kein Problem. In diesem Fall ist es aber besser, sich direkt mit ihm in Verbindung zu setzen (per Email), Sonderwünsche und Extras sind hier an der Tagesordnung und ganz “normal”. Wie ich in letzter Zeit immer wieder erfahren darf: man muss einfach nur Fragen und Fragen kostet nichts!

Beschläge: matt; Feder: Titan “Fein”; Kappe in Querholz; Keine Metallendkappe

Meine “custom-made” Füllfeder sieht so aus: Schaft aus Highland Park Holz, ebenso die Kappe, aber in Querholz. Die Beschläge sind vernickelt und matt, was meiner Meinung nach vorzüglich zu der Titanfeder der Breite “Fein” (von Bock) passt. Eine Endkappe am Schaft wollte ich nicht, damit ich mehr vom Holz habe 😉 Gut gepolstert kam sie in einem schlichten Etui, zusammen mit einem Echtheitszertifikat. Jedem dem ich die Füllfeder bisher in die Hand gegeben habe (natürlich nur zum Halten, schreiben darf damit niemand außer mir!) meinte, “Ganz schön schwer”. Dann schraube ich die Kappe ab und plötzlich heißt es “Wow, die wiegt ja überhaupt nix!” 🙂

Gefühlt würde ich sagen, dass die Kappe gut 2/3 des Gesamtgewichtes ausmacht. Ich glaube nicht, dass man die Kappe bei der Version mit Endkappe auf besagte stecken kann, bei meiner ohne Endkappe geht es definitiv nicht. Das liegt einerseits daran, dass das Schaftende den gleichen (Außen) Durchmesser hat wie die Kappe und das deren Öffnung noch dazu ein Gewinde hat. Ja, die Kappe wird aufgeschraubt, was sehr leicht (auch mit nur einer Hand) geht. Auf der anderen Seite will ich die Kappe gar nicht auf den Schaft stecken, das würde die ausgezeichnete Balance völlig durcheinander bringen. Die Füllfeder liegt sehr gut in der Hand und ich bin froh die Feder-Variante “Fein” genommen zu haben. Sogar die ist mir fast schon zu breit 🙂

Das Ausgangsmaterial © Andreas Scholz/Woodys.cc Das Ausgangsmaterial © Andreas Scholz/Woodys.cc Eingespannt in die Drechselbank © Andreas Scholz/Woodys.cc Eingespannt in die Drechselbank © Andreas Scholz/Woodys.cc So wird das Eckige zum Runden © Andreas Scholz/Woodys.cc So wird das Eckige zum Runden © Andreas Scholz/Woodys.cc Fertig zum Weiterverarbeiten © Andreas Scholz/Woodys.cc Fertig zum Weiterverarbeiten © Andreas Scholz/Woodys.cc

Ich habe echt überlegt, ob ich diesen Artikel nicht mit meiner neuen Füllfeder schreiben und dann einfach ein Foto davon posten sollte. Dafür muss ich aber noch etwas an meiner Handschrift arbeiten. Die war nämlich schon mal besser, aber da habe ich auch viel mehr mit Füllfeder geschrieben. Genau das werde ich aber in Zukunft auch tun. Bis dahin begnüge ich mich damit, wie dir sicher aufgefallen ist, meine Artikel mit einer Zeile Handgeschriebenem zu Beginnen und zu Beenden. Und wenn du jetzt so begeistert bist, dass du auch eine Füllfeder aus Whiskyfassholz willst, weißt du ja, an wen du dich wenden musst! Ich weiß nicht ob du damit einen Rabatt bekommst, aber du kannst ja erwähnen, dass mein Blog Beitrag dich darauf aufmerksam gemacht hat. Und mehr wirst du deßwegen sicher nicht bezahlen 😉

Eine Bemerkung noch zu der Anfertigungszeit: Nicht nur die Tatsache, dass Andreas auch einen Tagjob hat, trägt zu den längeren Fertigungszeiten bei. Die Drehstücke müssen immer wieder rasten, denn durch die Bearbeitung erhitzen sie sich (natürlich). Das Einkleben der Beschläge geht zwar relativ schnell, aber der Kleber braucht dann auch seine Zeit um ordentlich fest zu werden. Gleiches gilt natürlich auch für den letzten Schritt, das Lackieren. Andreas verwendet hierfür einen speziellen Klarlack (auf Wasserbasis), der dafür sorgt, dass sich das Holz trotz Lackschicht wie Holz anfühlt aber trotzdem geschützt ist. Aber glaube mir, die Wartezeit lohn sich!! Und außerdem, Vorfreude ist bekanntermaßen die schönste Freude 🙂

Slainte Lukas

3 thoughts on “Die Whiskyfüllfeder

  1. Lieber Lukas,
    ich freue mich sehr über diesen Bericht und deine netten Worte. Ich hoffe sehr, dass du lange Zeit viel Freude an diesem besonderen Stück hast.Es war mir eine besondere Freude und Ehre, diesen Füllfederhalter für dich anfertigen zu dürfen.
    Herzliche Grüße aus München.
    AndreasWoody’s – Edles aus Holz
    PS: nicht aus Versehen an der Whisky-Tinte nippen 😉

  2. Ach ja, dann noch was Technisches zu den Details, die Lukas erwähnte.Technisch wäre es denkbar, auch einen Füllfederhalter so anzufertigen, dass man die Kappe auf den Schaft rückwärts aufschrauben kann.Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass dies kein ausgewogenes Schreibgefühl ergibt, weil der Schaft des Füllers an sich schon so gestaltet sein muss, dass er auch ohne aufgesteckte Kappe gut in der Hand liegt.Aktuell habe ich noch ein Modell (Füllfederhalter oder Rollerball) im Programm, bei dem man die Kappe rückwärtig aufstecken kann und diese dann magnetisch gehalten wird. Aber hier sind die Proportionen anders austariert.

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